Dienstag, 15. Dezember 2015

Mit welchem Stift schreibt man am besten auf dem iPad?

An der Fachoberschule Friedberg ist der Stift von COLT mit FibreMesh sehr beliebt. Ein großer Vorteil ist der günstige Preis. Bei Amazon gibt es aktuell 6 Stifte bereits für 5,99 EUR.
Ich hatte zuvor einen gummierten Stift für ca. 20 EUR und bin vor einigen Monaten umgestiegen. Ich kann nun viel besser schreiben.

Update 2018: Seit es Pro-iPads gibt und den entsprechenden Apple Pencil dazu, ist das Schreiben natürlich viel leichter geworden. Die Eingewöhnungsphase an das Schreiben auf dem iPad für unsere Schülerinnen und Schüler in den iPad-Klassen ist nun viel kürzer geworden. Wir können in den 11. Klassen unserer FOS eigentlich gleich richtig loslegen.

Handschrift oder Tippen auf dem iPad?

Die meisten unserer Schüler an der Fachoberschule Friedberg in den iPad-Klassen erstellen handschriftliche Notizen auf dem iPad (77 % bei unserer Evaluation im November 2015 mit zwei iPad-Klassen), einige tippen aber auch, teilweise mit einer zusätzlichen Tastatur (23%). Das Schreiben auf dem iPad muss jedoch gelernt werden. In den ersten vier Monaten fanden es etwa die Hälfte der Schüler schwierig, auf dem iPad zu schreiben, nach einem Jahr sind es noch 12 %. Diese SchülerInnen führen folgenden Grund an: "Schreiben geht auf Papier schneller und besser."

Studien zufolge sind handschriftliche Notizen einprägsamer als getippte. Zur Studie, die in Spiegel Online zitiert wird. Zu einem Interview mit der Nürnberger Medienpädogogin und Bildungsforscherin Stephanie Müller im Deutschlandfunk. In beiden Studien wird aber von handschriftlichen Notizen ausgegangen. Sehr interessant wäre es, ob es einen Unterschied zwischen handschriftlichen Notizen auf dem iPad und auf Papier hinsichtlich des Lerneffektes gibt.   

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Womit liest man besser - mit eBooks oder "echten Büchern"?

Einige Schulbücher sind für unsere SchülerInnen auch als eBooks verfügbar. Auch Lehrkräfte erstellen für ihren Unterricht eBooks mit iBooks Author (nur mit einem Mac zu erstellen). Deshalb ist die Frage, womit die SchülerInnen besser lernen können, mit eBook oder "echten Büchern", interessant.

Prof. Manfred Spitzer, bekannter deutscher Medienkritiker, hat vor Kurzem eBooks mit "echten Büchern" verglichen. Hier zu seinem Aufsatz.

Demnach zeigen mehrere Untersuchungen, dass die Behaltensquote beim Lesen "echter Bücher" höher ist als bei eBooks. Gründe dafür sind u. a. die Tendenz zum "Skimming", also das Überfliegen von eBooks anstatt tiefergehendem Lernen, aber auch das Ablenkungspotential durch besonderes "gute eBooks", die mit Videos, weiterführenden Links, ... angereichert sind. Fraglich ist natürlich, ob diese Ergebnisse auch für Schulbücher gelten. Sie werden an unserer Schule vorrangig dafür genutzt, um Übungsaufgaben zu erstellen. Ob eine Übungsaufgabe nun digital oder analog vorliegt, halte ich für nicht entscheidend. Der Vorteil, dass SchülerInnen aber einige schwere Bücher nicht mehr mitschleppen müssen, ist durchaus gewichtig. Ein weiterer Vorteil durch eine bessere dynamische Visualisierung ist grundsätzlich auch von Vorteil und hilft beim Lernen, ebenso die Möglichkeit, Tests einzubauen, auf die die SchülerInnen sofortiges Feeback bekommen.

Ein weiterer Aspekt, den ich in seinem Artikel besonders interessant finde, ist, dass Menschen trotz erfolgloser Internetrecherche meinen, sich in einem Gebiet auszukennen, also allein das Suchen im Internet Menschen glauben lässt, sie würden sich in einer Sache bereits auskennen, somit Selbstüberschätzung fördert. Dieser Effekt kann allerdings vermieden werden, wenn man Personen eine bestimmte Internetseite nennt, auf der sie die wichtigen Informationen finden. Für uns Lehrkräfte würde das also heißen, dass wir SchülerInnen gute Seiten bereits heraussuchen und ihnen diese Links zur Verfügung stellen sollten, anstatt sie frei im Internet suchen zu lassen. Auf der anderen Seite ist es m. E. auch eine wichtige Kompetenz, im Internet erfolgreich suchen zu können. Wir Lehrkräfte können es ja auch, wenn wir Links für unsere SchülerInnen zur Verfügung stellen.

Seinem Fazit kann mich anschließen: "Lesen bildet, Daddeln nicht!" M. E. ist dabei aber nicht entscheidend, ob man digital oder analog liest. Wichtig ist nur, dass man sich nicht ablenken lässt. Und wenn das didaktische Potential von eBooks sinnvoll genutzt wird, können diese m. E. einen höheren Lerneffekt als "normale Bücher" haben. Es ist daher Aufgabe der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler einen verantwortungsvollen Umgang mit eBooks beizubringen.