Sonntag, 24. Juli 2016

Newsy - Aktuelle Nachrichten auf Englisch mit Skript

Newsy ist eine Plattform, die Nachrichten aus aller Welt in kurze Beiträge fasst. Man kann diese Nachrichten im Browser über die Website aufrufen oder über die gleichnamige App. Das Tolle daran ist das Skript des gesprochenen Textes, das gleich mitgeliefert wird. Man kann das Skript einblenden oder ausblenden, was bei Hörverstehensaufgaben im Englischunterricht eine Differenzierung zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern erlaubt, vorausgesetzt, die Schüler verfügen über ihre eigenen Geräte und können mit Kopfhörern in ihrem eigenen Tempo eine Höraufgabe bearbeiten.

TED: Intelligente und spannende Reden

Die App TED eignet sich in hervorragender Weise zum Abspielen der beliebten TED-talks, einer großen Palette von Reden zu Innovationen in Technologie und Wissenschaft, zum Bereich Design, Kultur, Kunst und allen möglichen anderen globalen Themen.

Die Reden werden auf speziellen Konferenzen auf Englisch gehalten und müssen strengen Vorschriften zu Länge, Anzahl der Präsentationsfolien, ja selbst zum Bewegungsradius des Redners gerecht werden. Je älter eine Rede ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Untertitel in einer anderen Sprache als Englisch vorliegen.

Für den Englischunterricht sind diese Reden eine sehr wertvolle Quelle des Sprach-Inputs. Es gibt viele Möglichkeiten, die Reden didaktisch im Unterricht einzusetzen, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehen werden. Hier nur ein Beispiel: In der App kann man die Reden für den Offline-Gebrauch herunter laden. In den iPad-Klassen können die Schüler mit Kopfhörern die Reden selbst anschauen und anhören und weitere Aufgaben dazu erledigen, zum Beispiel einen comment zu einem kontroversen Thema schreiben oder Ähnliches. Dabei können schwächere Schüler schwierige Stellen in den Reden auch öfter anhören oder wahlweise die englischen (oder je nach Lernstand eventuell sogar die deutschen) Untertitel mitlaufen lassen.

Zweisprachiges Wörterbuch immer dabei

Eigentlich kennt ja jeder Dict.cc. Es ist eine offene Wörterbuchplattform, von der man sich die Wortpaare von verschiedenen Sprachen über die passende App kostenlos auf das Mobilgerät laden kann. Als Nutzer des Wörterbuchs muss man schon eine gewisse Kompetenz in der Fremdsprache mitbringen um entscheiden zu können, welche einer Reihe von Übersetzungsmöglichkeiten die richtige ist, denn Hinweise auf Stil, Kollokationen und Verwendung gibt allenfalls rudimentär. Dennoch ist das Wörterbuch im Schulalltag eine große Hilfe.  In unseren  iPad-Klassen wird das Wörterbuch gut genutzt, auch weil die App so einfach in der Verwendung ist. Wenn man in das Suchfeld ein Wort eingibt, werden alle möglichen Vorschläge angezeigt, in denen das Wort vorkommt, und zwar bei gleicher Schreibung in beiden Sprachen des gewählten Wörterbuchs. Durch Tippen auf das gewünschte Wort können dann alle Übersetzungen angezeigt werden.





Word Mover - wenn man Magnetwörter braucht

Die App Word Mover ist eigentlich dazu gedacht, mit "magnetischen" Wörtern kreative Texte, z. B. Gedichte, zu erstellen. Im Sprachunterricht kann man die App noch auf eine andere Art kreativ nutzen: Man kann damit zum Beispiel die Versatzstücke der grammatikalischen Struktur einer Sprache visualisieren.

Für den Englischunterricht habe ich mir eine Wortsammlung für den Grammatikunterricht angelegt (siehe Bild), die man in der Größe und farblichen Gestaltung den eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Jedes einzelne Wort ist mit dem Finger auf dem Bildschirm verschiebbar, ähnlich einem Kühlschrankmagneten.  Damit kann man z. B. die Bildung der Zeiten im Englischen verdeutlichen und Regeln herausarbeiten.

Papierloser Unterricht – GoodNotes als Ersatz für Ordner und Gehefte, Overhead und Dokumentenkamera

Einer der Gründe, warum das iPad sich im Alltag der Schule so bewährt hat, ist die Tatsache, dass es GoodNotes gibt. Die App ist für den schulischen Alltag unglaublich nützlich. Man kann "Notizbücher" erstellen, die mit beliebig vielen PDFs, Fotos und leeren, karierten oder linierte Seiten gefüllt werden können. Auf diese Seiten kann man handschriftlich schreiben oder Textfelder und Bilder einfügen. Das Schreiben mit einem Stylus ist sehr einfach, auch weil es eine Schreiblupe gibt. Auf den beiden iPad Pro ist das Schreiben und Zeichnen/Skizzieren mit dem Apple Pencil besonders angenehm.

Folgende Dinge kann man mit Good Notes machen:

1.     Notizbücher herstellen und diese mit beliebig großen PDFs und leeren Seiten füllen
2.     Die Seiten eines Notizbuchs frei ordnen
3.     Große, unübersichtliche Notizbücher mit Lesezeichen strukturieren
4.     Einzelne Seiten oder jede beliebige Kombination von Seiten exportieren (wahlweise als PDF, JPG oder GoodNotes-Dokument), wobei handschriftliche Notizen im PDF mit der Such-Funktion des jeweiligen PDF-Leseprogramms durchsuchbar bleiben
5.     Auf jede beliebige Stelle mit einer großen Auswahl an Farben und Strichstärken handschriftlich schreiben
6.     Sowohl getippten als auch handschriftlichen Text und PDFs mit der Suchfunktion durchsuchen
7.     Jede beliebige Stelle mit bunten Textmarkern anstreichen, wobei die Markierung immer unter dem Text liegt, sodass der Text nicht übermalt wird, falls zu oft übereinander markiert wird
8.     Text in einem PDF lässt sich markieren, im Wörterbuch nachschlagen, kopieren etc.
9.     Textfelder an jede beliebige Stelle einfügen und wahlweise transparent oder bunt hinterlegen und mit oder ohne bunte Rahmen versehen
10.  Fotos an jede beliebige Stelle einfügen (z. B. ein Bild einer Schülerarbeit, die gezeigt werden kann und auf die man schreiben kann, z. B. zum Zwecke der Korrektur etc.)
11.  Handschrift, Bilder und Textfelder verschieben, vergrößern, verkleinern, kopieren, ausschneiden, einfügen
12.  Bei Nutzung eines Beamers kann man verschiedene Einstellungen nutzen, die es erlauben, dass die Schüler z. B. nur das reine Dokument, nicht aber die Funktionsleiste sehen.


Wenn man GoodNotes verwendet, kann man ganze Tafelbilder auf dem iPad schreiben und zur Erinnerung immer wieder herzeigen. Natürlich profitieren auch kranke Schüler davon, da man ihnen das Tafelbild digital zukommen lassen kann. Es ist auch möglich, dass Schüler sich im Unterricht ganz auf die Erklärungen der Lehrkraft konzentrieren und selbst nicht mitschreiben. Das Tafelbild bleibt ihnen dennoch nicht vorenthalten.

Die Schüler können sich die Arbeitsblätter, sooft sie wollen, digital kopieren und immer wieder neu bearbeiten. Man kann ihnen viel mehr Material zur Verfügung stellen, als das mit Papier möglich wäre (Kopierkosten!)

Die Möglichkeiten der App sind sehr vielfältig. Eine englische Einführung gibt es auf der Website zur App. Da die Funktionen immer wieder erweitert werden, ist es sinnvoll, selbst alles auszutesten. Eine Beschreibung der Funktionen kann bei dem gegenwärtigen Entwicklungstempo immer nur unvollständig sein.



Quizlet - digitale Karteikarten mit Mehrwert

Zum Ende des Schuljahres hat sich mir der große Wert der Platform Quizlet mal wieder deutlich gezeigt. Während in anderen Stunden schon eine gewisse Lernmüdigkeit herrschte, konnte ich meine Klasse (11. Jahrgangsstufe) noch in der letzten Schulstunde des Jahres bis nach dem Schlussgong mit Englischvokabeln begeistern. Wer es nicht glaubt, muss es selbst einmal testen.

Quizlet ist eine Platform für digitale Karteikarten. Man kann die Karten wahlweise in einem Browser auf dem PC oder der dazu passenden App auf einem Mobilgerät erstellen und erlernen. Die Karten können entweder traditionell gelernt werden (Karte umdrehen und Antwort überprüfen) oder als "Lernspiel", wovon es diverse Varianten gibt. Aber das allein macht die Plattform noch nicht so interessant. Alle Inhalte der Nutzer sind für alle anderen Nutzer nutzbar. Wenn man über die Suchfunktion also ein Lernset findet, das genau das beinhaltet, was man selbst gerade lernen muss, dann kann man diese Lernkarten ohne Probleme nutzen. Bloß Abändern geht nicht. Bei fehlerhaften Karten muss man also entweder weiter suchen oder selbst Karten anlegen, die dann auch geändert werden können, falls man einen Fehler entdeckt.

In meiner iPad-Klasse habe ich dann zusätzlich zur üblichen Lernfunktion eine neue Funktion genutzte, die meinen Schülern so gut gefallen hat, dass sie auch mit dem Stundengong nicht aufhören wollten. Diese Funktion heißt Quizlet live. Diese Funktion funktioniert gegenwärtig noch nicht in der App, sondern nur im Browser.

Als Lehrer braucht man einen Account, als Schüler nicht.



Die Schüler geben auf ihren iPads in der Suchmaschine "Quizlet live" ein und kommen dann gleich auf die richtige Seite.




Inzwischen loggt die Lehrkraft sich ein und wählt ein Lernset aus. Das kann ein eigenes sein oder ein beliebiges Lernset eines anderen Nutzers. Er klickt anschließend auf das Feld "live", danach auf "create game".



Es erscheint eine sechsstellige Zahl, die an die Schüler weitergegeben werden muss. Die Schüler wählen sich damit in das Spiel ein. Auf dem Bildschirm der Lehrkraft erscheinen die Namen der Schüler, die sich eingeloggt haben. Wenn alle Schüler im Spiel drin sind (die Gesamtzahl der Schüler wird dankenswerterweise mit angegeben), kann man beginnen.


Die Schüler werden zuerst automatisch in Gruppen eingeteilt. Die Gruppenmitglieder und der Name der Gruppe werden auf dem Bildschirm der Schüler angezeigt. Die Gruppen finden sich damit ausgesprochen schnell. Wenn alle an ihren Plätzen sind, kann die Lehrkraft das Spiel starten.

Die Schüler sehen eine Seite einer Lernkarte und müssen nun die passende Antwort (Rückseite) finden. Der spannende Aspekt an diesem Spiel ist, dass die Teilnehmer jeweils unterschiedliche Antworten vorliegen haben und dass nur einer in der Gruppe die richtige Antwort hat. Man muss also zusammenarbeiten, indem man zum Nachbarn schaut und sich im Zweifelsfall gegenseitig berät. Das ist sehr wichtig, denn wenn einer eine falsche Antwort antippt, wird die Gruppe sofort wieder an den Anfang zurück katapultiert.

Den Fortschritt jeder Gruppe sieht man in Echtzeit auf dem Bildschirm der Lehrkraft. Wenn der Bildschirm also an die Wand gebeamt wird, können alle sehen, welche Gruppe wie weit ist. Wenn die erste Gruppe die zwölf Karten richtig bestimmt hat, ist das Spiel aus und die Gewinner werden automatisch angezeigt. Danach kann man sofort wieder mit zwölf neuen Fragen ein neues Spiel beginnen. Auch die Gruppen können neu aufgeteilt werden, falls gewünscht. Um ein anderes Lernset auszuwählen, muss man erst wieder ganz aus dem Spiel herausgehen und anschließend den Anmeldeprozess wiederholen.

Es ist der Wettbewerbscharakter, der selbst die trockensten Englischvokabeln so spannend machen. Durch das Interesse an der richtigen Antwort, wird das Vokabular immer wieder umgewälzt und auf diese Weise vertieft.

Nicht jede Karteikarte eignet sich für das Spiel. Die Karten eines Sets müssen in ihren Inhalten eindeutig zugeordnet werden können. Typische Vokabelkarten (auch solche mit ganzen Sätzen oder Phrasen) sind gut nutzbar.

Quizlet live kann auch mit den Handys der Schüler durchgeführt werden. Eine verschärfte Version des Spiel kann man dadurch erreichen, indem die Schüler nicht grüppchenweise zusammen sitzen, sondern jeder an seinem Platz bleibt. Nun ist jeder auf sich allein gestellt und muss ohne Hilfe der anderen entscheiden, ob eine der vorliegenden Antworten die richtige ist. Das legt mehr Verantwortung auf die Schultern der einzelnen Schüler, die die Inhalte besser beherrschen müssen.

Noch ein Hinweis: Im Moment ist das Spiel nur auf Englisch navigierbar, was aber bei den meisten Lehrkräften kein Problem sein dürfte.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Arbeitszeit mit dem Timer visualisieren



Mit dem Timer kann die Arbeitszeit für Schülerinnen und Schülern sehr gut visualisiert werden. So ist immer klar, wie viel Zeit noch zur Verfügung steht für eine Aufgabe. Ein vorher ausgewählter Ton kündet dann das Ende dieser Arbeitsphase an.