Digitale Bilder präsentieren mit PicCollage
In vielen Fächern kann man mit Bildern Inhalte päsentieren
und veranschaulichen. Zum Beispiel können in den Fremdsprachen Konzepte und
Semantik mit Bildern manchmal besser erklärt werden als mit Worten, in
Sachfächern sind Bilder für das Verständnis manchmal unumgänglich und auch
sonst können über Fotos und Bilder Motivation und Aufmerksamkeit verstärkt
werden.
Die übliche Art Bilder auf dem iPad zu präsentieren fühlt
sich in etwas so an wie eine Diashow. Das ist nicht immer das, was sich ein
Lehrer wünscht. Im „analogen“ Leben kann man einen Stapel Fotos vor sich auf
den Tisch legen, sie verschieben, zwei oder drei zum Vergleich nebeneinander
legen und auch sonst sehr flexibel mit den Bilden umgehen.
Die App PicCollage kann dieses „analoge“ Präsentieren gut
imitieren. Zwar ist die App in erster Linie dafür gedacht, Collagen aus Bild
und Text zu erstellen, aber die Art und Weise, wie man die Fotos auf der
Oberfläche hin- und herschieben kann, kommt dem echten Leben schon sehr nahe.
Dass alle Vorgänge auch noch über einen Beamer projiziert werden können, macht
die App sehr gut zum Präsentieren von Bildern.
Hier ein paar Beispiele:
Der Lehrer öffnet eine neue Collage und lädt Fotos aus der
Foto-App oder dem Internet. Die Bilder liegen nun als Stapel vor. Ein Tipp auf
ein Foto bringt es an die Oberfläche. Wenn ein Bild an der Oberfläche ist, ist
es auf der obersten Ebene und wird von keinem anderen Element verdeckt. Das
Bild kann mit zwei Fingern vergrößert, verkleinert und auch gedreht werden.
Wenn ein neues Bild gezeigt werden soll, tippt man mit dem Finger auf das neue
Bild und hat nun dieses an der Oberfläche. Um ein Bild auf die unterste Ebene
zu verschieben, hält man den Finger auf das Bild und wartet, bis eine kleine
Animation das Bild auf die unterste Ebene geschoben hat. Das Gleiche kann man mit Textfeldern machen.
Um die Präsentation vorzubereiten, muss man sich überlegen,
in welcher Reihenfolge oder auch mit welchem Überraschungsgrad die Bilder
präsentiert werden sollen. Am besten legt man sich einen Stapel an, zeigt die
Bilder der Reihe nach, indem man sie durch Antippen an die Oberfläche holt,
vergrößert und dann wieder klein an einer anderen Stelle ablegt. Dann folgt das
nächste Bild auf dem Stapel. Die Bilder können auch zum Vergleich
nebeneinandergelegt werden. Wenn man mehrere Stapel hat, kann man den
Überraschungseffekt beim Präsentieren vergrößern, indem man die Stapel mit
einem passenden Aufkleber oder neutralen Bild abdeckt und erst bei Bedarf
aufdeckt.
Auch Videos aus YouTube können in eine solche Collage
eingebunden werden. Sie sind als Bild abgelegt, das sich genauso manipulieren
lässt, wie ein Foto (vergrößern, verkleinern, drehen, an die Oberfläche holen).
Allerdings lassen sie sich nur dann abspielen, wenn W-Lan vorhanden ist, da das
Bild lediglich einen Link darstellt. Bei Berühren des Bildes wird das Video
dann gestreamt. Um den Ton zu hören, muss man das iPad zusätzlich mit einem
Klinkenstecker an einen Lautsprecher anschließen.
Da PicCollage keine dedizierte Präsentations-App ist, hat sie
auch Nachteile. Im Moment lässt sie sich nur im Hochformat nutzen. Dazu kommt,
dass beim projizierten Bild die (eher dezenten) Funktionstasten alle sichtbar
sind. Wenn man damit aber gut leben kann, bietet die App einen enormen Mehrwert
zur Foto-App beim Zeigen von Bildern im Unterricht.